Alt Kairo

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Alt-Kairo (arabisch: مصر العتيقة, Maṣr al-ʿAtīqa, oder مصر القديمة, Miṣr al-qadīma, gesprochen: Maṣr il-Adīma) ist ein Stadtteil von Kairo. Der Stadtteil schließt die Insel Roda ein. Wie der Name aussagt, befinden sich hier die zuerst besiedelten Gebiete des späteren Kairo. In Ägypten wird Alt-Kairo auch als Coptic Cairo, also Koptisches Kairo, bezeichnet.

Das Zentrum von Alt-Kairo stellt die Militärfestung Babylon dar, die in römischer und byzantischer Zeit genutzt wurde, wohl aber schon früher einen Vorgängerbau besessen haben könnte. Von ihr sind heute noch Türme und Mauerzüge erhalten. An der Grenze zwischen Ober- und Unterägypten besaß sie eine große strategische Bedeutung. Sie lang zu ihrer Zeit direkt am Nil, der heute ca. 400 Meter weiter westlich fließt. Schon früh nach der römischen Machtergreifung wurde hier eine Legion stationiert. Die Festung wurde später wohl zurzeit der Kaiser Trajan (98–117) und Arkadius (395–408) erweitert und befestigt.

Östlich von el-Gīza, im Bereich der heutigen Ben-Esra-Synagoge, soll es bereits eine jüdische Gemeinde gegeben haben, deren Synagoge des Jeremia um 30 v. Chr. von den Römern zerstört wurde. Der Legende nach soll der Prophet Moses hier als Säugling von einer Pharaonentochter zur Zeit des Merenptah, eines altägyptischen Königs der 19. Dynastie, gefunden worden sein und hier ein letztes Mal gebetet haben, bevor er Ägypten verließ. Es wird berichtet, dass zurzeit des babylonischen Herrschers Nebukadnezar (640–562 v. Chr.) der Prophet Jeremia (etwa 625–585 v. Chr.) und seine jüdischen Anhänger bei ihrer Heimreise hier die Spuren von Moses fanden und eine Synagoge im Namen Jeremias errichteten. Die hl. Familie, die sich hier auf der Rückreise nach Palästina befand, soll Unterkunft in der hiesigen jüdischen Gemeinde gefunden haben. 

Der Unterstadtteil El-Fustat war die erste arabische Stadtgründung in Ägypten. Trotz der Verlagerung der Hauptstadt unter den Nachfolgerdynastien, den Umayyaden, den Abbasiden, den Tuluniden und Fatimiden, wuchs die Stadt stetig an. Im 10. Jahrhundert besaß sie eine Ausdehnung von etwa 6 Kilometern und größenordnungsmäßig 100.000 Einwohner. Bei Bränden in Fustat 750 und 1168/1169 wurden viele Gebäude der Altstadt zerstört. Die Stadt wurde aber immer wieder aufgebaut. Im 13. Jahrhundert war el-Fustat Produktionszentrum für Stahl, Kupfer, Seife, Glas und Papier, Zucker und Textilien.

Im Bereich der Festung und südlich der Festung wurden mehrere Kirchen errichtet, die zu den bedeutendsten Kairos zählen. So verwundert auch nicht der hohe Anteil koptischer Christen an der Bevölkerung dieses Stadtteils. Den Höhepunkt erlebt das christliche el-Fustat etwa im 13. Jahrhundert: Abū el-Makārim (in der Überlieferung durch Abū Ṣāliḥ dem Armenier zu Beginn des 13. Jahrhunderts) zählte 37 Kirchen und 5 Klöster in el-Fustat.

In Alt-Kairo liegen folgende Sehenswürdigkeiten:

Quelle: Wikivoyage

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