Tal der Wale - Wadi Hitan

Das Wadi al-Hitan (arabisch ‏وادي الحيتان‎ Wādī al-Hītān‚ Tal der Wale‘) ist ein Trockental (Wadi) im Gouvernement Al-Fayyum im Westen Ägyptens. Es gehört seit 2005 zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Das Tal der Wale gehört zum Naturschutzgebiet Wadi el-Rayan, welches seit 1989 besteht. Das geschützte Gebiet umfasst 1.759 km² und schließt sich westlich an das Fayoum (südwestlich der Hauptstadt Kairo) an. Hier finden sich zahlreiche fossile Überreste von Archaeoceti, einer frühen, ausgestorbenen Unterordnung der Wale. Das Tal wurde für Autos gesperrt, da zu viele wertvolle fossile Funde überfahren und zerstört wurden. Es kann nur noch zu Fuß erkundet werden.

Vor rund 40 Millionen Jahren befand sich hier während des Eozäns rund zwei Millionen Jahre lang der Tethys-Ozean. Dann hoben tektonische Kräfte das Gelände an und das Meer wurde zurückgedrängt. Die Überreste der Meeresbewohner waren in Sedimenten eingebettet.

Heute kann man in dem acht Quadratkilometer großen Gelände die versteinerten Skelette von primitiven Walen, Haizähne, Muscheln und Korallen sowie weitere Spuren vergangenen marinen Lebens entdecken. Auch versteinerte Mangrovenwurzeln aus jener Epoche sind zu finden. Diese Funde erlauben eine Rekonstruktion der Paläoökologie, also der Lebensverhältnisse dieser Zeit.

Von besonderem Interesse sind die Walskelette – insgesamt 250 Exemplare wurden bisher entdeckt. Es handelt sich um Überreste der Gattung Basilosaurus („Königsechse“). Die ersten Knochen von Basilosaurus wurden 1830 in den USA gefunden und fälschlich für die Reste eines Reptils gehalten. Der englische Anatom Richard Owen erkannte jedoch, dass es sich um ein Säugetier handelte und schlug eine Umbenennung in Zeuglodon („Jochzahn“) vor. Doch nach dem Prioritätsprinzip gilt der ältere Name, wenn auch „Zeuglodon“ ein häufig verwendetes Synonym blieb. 

Anhand dieser Fossilien lässt sich die Abstammung der Wale von Landtieren nachweisen! Die Fossilien haben noch Reste der Hinterbeine, aber schon die an das Wasserleben angepasste Stromlinienform.

Rund ein Dutzend der besten Fundorte von Wal-Wirbelsäulen sind links und rechts neben dem markierten Weg durch Seile markiert und gesichert. Weitere Knochen liegen unter Erd- und Schutthügeln begraben.

Quelle: Wikipedia u.a.

 
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