Oase Bahariya - lokale Sehenswürdigkeiten

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Auf dieser Seite möchten wir gerne einige kleinere Sehenswürdigkeiten der Oase Bahariya vorstellen. Den wichtigen antiken Sehenswürdigkeiten sowie der Schwarzen Wüste und El Heiz widmen wir später einen eigenen Eintrag.

Alter Marktplatz

Ist der Ort, an dem früher die Kamelkarawanen ankamen und ihre Waren entluden. Am Rande des alten Marktplatzes steht die Alte Moschee von Bawiti.

Altstadt

Vom Marktplatz aus kann man gut durch die Gassen der Altstadt spazieren. Die meisten Häuser hier wurden noch traditionell aus Lehm erbaut. Das Dach dieser Lehmhäuser besteht aus Palmstämmen, Palmwedel und wurde mit Lehm verfestigt. Die dicken Lehmwände sorgen dafür, dass die Häuser im Sommer angenehm kühl und im Winter natürlich warm gehalten werden.

Gärten

Was wäre eine Oase ohne Gärten? Hauptanbauprodukt sind Dattelpalmen. Zwischen den Dattelpalmen bzw. in deren Schatten stehen aber auch andere Obstbäume und es wird alles Mögliche für den Eigenbedarf angebaut. Ein guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch die Gärten der Oase ist Ain Beshmo (einer der ältesten und bekanntesten artesischen Brunnen in Bahariya; in der Nähe des gleichnamigen Hotels).

Salzsee Marun

Der Salzsee Marun ist ein Drainagesee, in dem sich die Abwässer aus den Gärten der Oase sammeln. Da Bahariya eine Senke ist, kann das Wasser nicht abfließen, sammelt sich im See und verdunstet. Am Ufer des Sees halten sich gerne Vögel, Wildenten und Wildgänse auf Ihren Migrationszügen auf.

Dünen

In der gesamten Senke der Oase Bahariya stößt man immer wieder auf kleinere Dünengürtel. Die Dünen bewegen und verändern sich und manchmal begraben sie fruchtbares Land unter sich.

Pyramidenberg

Da der Pyramidenberg aus der Ferne aussieht wie eine Pyramide, erhielt er diesen Namen. Auf Arabisch heißt er Gebel Dist und hat nichts mit Pyramiden zu tun (Gebel = Berg; Dist = spezieller Topf zum Wasserkochen). Am Fuße des Berges wurden Anfang des 20. Jahrhunderts vom deutschen Wissenschaftler Ernst Stromer die Überreste eines Dinosaueriers gefunden. Leider wurden seine Aufzeichnungen und Funde, die er ins Museum nach München gebracht hatte, während des 2. Weltkrieges dort zerstört.

Erst 2000 wurde von einem ägyptisch-amerikanischen Team Überreste des gigantischen, weltweit zweitgrößten Dinosauriers Paralititan Stromeri wiederentdeckt. Er lebte vor etwa 100 bis 93 Millionen Jahren. Zu dieser Zeit war die Oase Bahariya vermutlich ein mangrovenwaldähnliches Ökosystem, vergleichbar mit den Everglades in Florida.

Außerdem wurden in der Gegend um den Pyramidenberg und den Gebel Magrafa von Stromer weitere zahlreiche Fossilien gefunden. Ein weiterer Dinosauerier erhielt sogar den Namen Bahariasaurus.

Bir Ghaba und Kamelfarm

Bir Ghaba (übersetzt etwa: Brunnen im Wald) war früher ein beliebter Treffpunkt für Reisende, die im Brunnen relativ ungestört ein heißes Bad nehmen konnten. Leider ist der ursprüngliche Brunnen, wie viele anderen Brunnen auch, trocken gefallen. Ein neuer Brunnen wurde zwar gebohrt ist aber viel zu heiß zum Baden.

Bei Bir Ghaba gibt es die größte Kamelfarm der Oase Bahariya. Sie gehört der Familie Nagy, die erst in den 70er Jahren in die Oase kam und einige beduinische Traditionen, wie etwa die Kamelzucht, in Bahariya wiederbeleben konnte.

Bir Matar

Liegt an einer ehemaligen Landebahn, die von den Engländern gebaut worden war. Den ursprünglichen Brunnen ereilte ein ähnliches Schicksal wie Bir Ghaba: auch er fiel trocken und es musste ein Neuer gebohrt werden, der von sehr heißem Wasser gespeist wird. Bei Bir Matar wurde das erste Touristencamp während der 80er Jahre vom Staat errichtet. Es wird schon seit Jahren (um nicht zu sagen Jahrzehnten) nicht mehr genutzt.

Brunnen zum Baden (Auswahl)

Folgende kalte und heiße Mineralquellen bzw. Brunnen der Oase Bahariya sind für Besucher zum Baden geeignet:

Bir Nimra Itneen (Spring No. 2)

Bei Agouz in einem kleinen, privaten Palmengarten gelegen. Angenehm warmes Wasser. Meist sehr ruhig und auch für Frauen zum Baden geeignet.

Bir El Agouz

Heiße Thermalquelle in dem kleinen Dorf Agouz. Tagsüber bei einheimischen Männern beliebt. Nach Einbruch der Dunkelheit auch für Frauen zu empfehlen.

Bir Sigam

An der Hauptstraße nach Kairo nahe der Ortseinfahrt zu Mandischa gelegen. Heiße Thermalquelle. Tagsüber ebenfalls viele einheimische Männer. Nach Einbruch der Dunkelheit auch für Frauen zu empfehlen.

Bir Madi

Hinter der Ortsausfahrt von Bawiti in Richtung Schwarze Wüste auf der rechten Seite. Angenehm warmes Wasser. Etwas abgelegen und daher eher ruhig.

Bir Tablamoun

Im Weiler Tablamoun in El Heiz gelegen. Bei Reisenden sehr beliebt. Kaltes Wasser. Nach einem erfrischenden Bad kann man in einer kleinen Cafeteria schön im Schatten sitzen.

Manafis

So nennt man die Aquädukte in der Oase Bahariya. Diese verlaufen unterirdisch in mehreren Ortschaften. Eines verläuft unter dem Zentrum Bawitis (zu sehen bei Qasr Selim und in der Nähe des Musuems). Da die Manafis nicht mehr gewartet werden, verfallen sie zunehmend. Dabei wurden die Manafis noch bis in 20. Jahrhundert hinein benutzt. Wahrscheinlich wurden sie bereits während der persischen Epoche erbaut und unter den Römern erweitert.

Englischer Berg (Gebel Inglez) oder Schwarzer Berg

Ist einer der größten Berge in Bahariya, auf dessen Gipfel sich die Ruinen des Hauses von Captain Williams befinden. Williams war von 1916 bis 1919 in Bahariya stationiert und sollte v.a. die Truppenbewegungen der Senoussi beobachten. Er war einer der ersten, die die Westliche Wüste mit Autos erforschten. Die englischen Karten der Gegend gehen auf seine Arbeit zurück. In Bahariya wird erzählt, dass der Captain bei den Einwohnern nicht sehr beliebt war und deshalb sein Haus auf den Berg baute um rechtzeitig vor Feinden (auch aus Bahariya selbst) gewarnt zu sein.

Oasis Heritage Museum

Das Oasis Heritage Museum des lokalen Künstlers Mahmoud Eid ist einen Besuch wert. Es liegt vor dem Ortseingang von Bawiti auf der linken Seite (von Kairo kommend) neben dem Camel Camp. Der Eintritt ist frei. Normalerweise führt der Künstler selbst durch das kleine Heimatmuseum. Sollte die Tür verschlossen sein, finden sie Mahmoud Eid i.d.R. in der Cafeteria direkt neben dem Museum.

Mahmoud Eid stellt in seinem Museum den Alltag der Oasenbewohner nach, wie er sich noch vor wenigen Jahrzehnten abgespielt hat: dazu verwendet er Alltagsgegenstände und um die Szenen lebendig werden zu lassen, hat er Lehmfiguren geformt. Eine Szene zeigt z.b. eine Oasenfrau vor dem traditionellen Lehmofen beim Kochen; eine andere die Oasenmänner bei Musik und Tanz.

Darüber hinaus gibt es einige Bilder, die aus Lehm und anderen natürlichen Materialien hergestellt wurden. In einer Verkaufsecke bietet der Künstler kleinere Lehmfiguren und Bilder zum Kauf an.