Hotelbericht Shali Lodge von Christiane

 
Es ist zwar nun schon einige Zeit her, dass wir in Siwa waren,  trotzdem möchte ich einen kleinen Hotelbericht zum Besten geben.
 
Dies war unsere erste Tour mit Samy und auch überhaupt in die Wüste.
Erst nach Sonnenuntergang erreichen wir Siwa. Von einer höher gelegenen Felsebene geht es in die Oasesenke nach Siwa. Und jetzt bin ich überwältigt. Auch wenn es schon dämmrig dunkel ist lässt sich erahnen wie groß die Oase ist und vor allem wie grün. Am nächsten Tag werden wir diesen Anblick aber noch voll auskosten können.
Jetzt geht es erst einmal zu unserem Hotel Shali Lodge. Vom Marktplatz führt eine kleine Straße durch einen Palmenhain zum Hotel. Wir erhalten unsere Zimmer und stellen fest, dass wir sechs Mal nach Ägypten kommen mussten um so ein tolles Hotel zu erleben und das dann auch noch in der Wüste.
Das Hotel ist aus Baumaterialien der Wüste aufgebaut, d.h. die Wände sind aus Stämmen der Palmen gefertigt und verputzt wird das Ganze mit getrocknetem "Schlamm" aus den Abwasser Salzseen. Auch die Lampen sind Salzlampen und Bett, Tisch und Stühle sind aus Palmenholz gefertigt.
Aus kleinen Fenstern haben wir den Ausblick in einen natürlichen Palmengarten und wir hatten sogar eine kleine Terrasse mit diesem Ausblick.
Palmen, die dem Bau des Hotels im Weg standen wurden nicht einfach gefällt, sondern sind "umbaut" worden; im Erdgeschoss steht also mitten im Raum ein Palmenstamm, der durch die Decke weitergeht und wenn man in den ersten Stock mit Dachterrasse geht kommt die Palme aus dem Fußboden "gewachsen".
Unser Zimmer ist herrlich geräumig mit einer gemütlichen Sitzecke und das Bad ist natürlich mit Ziegeln gebaut, denn der Schlammputz würde vom Wasser ja ausgewaschen werden. Wir haben eine funktionierende Dusche, lediglich das Wasser riecht etwas metallisch; aber es ist mitten in der Wüste fließendes warmes Wasser mit ordentlichem Wasserdruck!
Die strahlend weiße Bettwäsche macht irgendwie den Eindruck hier fehl am Platz zu sein und es fällt mir schwer mich nicht dem gemütlichen Bett jetzt schon einfach hinzugeben.
Um den Abend ausklingen zu lassen machen wir noch einen kleinen Spaziergang zum Marktplatz. Der Rückweg ist natürlich unbeleuchtet. Ein bisschen mulmig wird mir dann doch, als wir von hinten von einem Fremden angesprochen werden. Zum Glück stellt sich heraus, dass dieser Fremde ein Angestellter unseres Hotels ist und wir so gemeinsam unseren Rückweg fortsetzen und uns dabei auch noch nett unterhalten können.
Ich habe eigentlich gar keinen Hunger mehr, aber S. lässt sich einfach nicht von einem ausgiebigen Abendessen abhalten. Also stimme ich zu und wir setzen uns auf die Dachterrasse zum Essen. Ich entscheide mich für eine kleine Portion Om Ali und S. für etwas Herzhaftes mit viel Fleisch. Jetzt bin ich froh, dass S. mich überzeugen konnte, denn das Om Ali hier ist absolut die leckerste Variante die ich bisher gegessen haben.
Kaum dass wir unser Essen beendet haben gesellt sich der "Fremde" von unserem Rückweg zu uns, er ist interessiert was uns nach Siwa treibt und wie die ersten Eindrücke so sind. Natürlich hat auch er einige nette Anekdoten zu erzählen und so sitzen wir bei mehreren Tassen Tee zusammen und quatschen bis in die Nacht hinein.
Unser erster Abend in der Wüste war also durch und durch gelungen, nur so langsam sollten wir auch einmal in unser Bett gehen und Kraft für den nächsten Tag schöpfen.
Ganz so einfach ist das aber gar nicht, da wir feststellen müssen, dass unser Bett zwar sehr schön aussieht, aber die Matratze nur sehr dünn ist und man nahezu ungepolstert auf dem Palmenrost liegt. Dieser Umstand kann uns aber auch nicht mehr wirklich lange wach halten.
Montag 07:30 Uhr ist die Nacht für uns zu Ende. Durch eine Dusche fühlen wir uns herrlich erfrischt und können gut gelaunt in den Tag starten.
Aber bevor es soweit ist gibt es erst einmal ein ausgiebiges Frühstück auf der Dachterrasse. Wir suchen uns einen Platz im Schatten von Palmenblättern, denn auch wenn es noch relativ früh ist scheint die Sonne schon kräftig vom Himmel.
Unser Frühstückstisch wird mit verschiedensten kleinen Schalen mit Essen vollgestellt und auch die Frage nach Eiern bejahen wir. Die Auswahl enthält süße Karotten, Frischkäse, Oliven, Bohneneintopf, Honig und noch vieles mehr. Nachdem wir fast eine Stunde gefrühstückt haben müssen wir aus dem Hotel auschecken, denn wir wollen ja noch mehr erleben.
Fazit: Wenn wir wieder mal nach Siwa kommen dann auch gerne wieder ins Shali Lodge.
 

Kommentare

Danke

Vielen Dank, Christiane für deinen schönen und ausführlichen Bericht!
 
Eine Anmerkung zum Wasser:
Alles Wasser in den Oasen ist fossiles Wasser, das ca. 25.000 bis 35.000 Jahre alt ist. Die Wasserqualität ist gut, aber es enthält viele mineralische Verbindungen (z.B. Eisen). Daher der metallische Geruch. Außerdem kann das Wasser teilweise eine rot bis rotbraune Färbung aufweisen.
 
In unserem Forum könnt Ihr über diesen Bericht und eure eigenen Erfahrungen im Hotel Shali Lodge diskutieren: Oasen-Forum
 
Lest auch Christiane's Bericht über das Hotel Qasr El Bawity in Bahariya.