Oase Siwa

Die Oase Siwa erstreckt sich in östlich-westlicher Richtung über gute 80 km und ist zwischen 9 und 28 km breit. Mit einer Einwohnerzahl von ca. 23.000 Menschen ist Siwa die flächenmäßig kleinste Oase. Siwa ist anders, denn ihre Bewohner sind ursprünglich Berber und haben sich ihre eigene Sprache (Siwi) und Traditionen erhalten. Dies war möglich aufgrund der Abgeschiedenheit der Oase. Trotzdem oder gerade deshalb kann Siwa auf eine recht bewegte Geschichte zurückblicken.

Alexander der Große kam höchstpersönlich nach Siwa um hier das im Altertum berühmte Orakel von Siwa zu befragen, welches im Amun Tempel beherbergt war. Das Orakel gestand Alexander dem Großen göttliche Abstammung zu, weshalb sich dieser in Ägypten zum Pharao krönen lies. Als weitere Berühmtheit der Antike besuchte Cleopatra die Oase. Heute erinnert an diesen Besuch noch die Sonnenquelle, in der die Pharaonin gebadet haben soll und der heute als Cleopatras Bad bekannt ist. Weitere Sehenswürdigkeiten sind der Gebel Mawta mit seinen Gräbern aus pharaonischer Zeit, die Altstadt Shali, das House of Siwa (kleines Heimatkundemuseum), die Insel Fatnas im Birket Siwa und Alt Zeitun (Ruinen des Lehrzentrums der Senoussi). Ein Ausflug in das Große Sandmeer mit Zwischenstopp am Bir Wahed und dem Kalten See (entstanden beim Versuch in Siwa nach Öl zu bohren) lohnt sich sehr.

Wie in den anderen Oasen ist in Siwa die Haupteinnahmequelle die Landwirtschaft. Siwa ist berühmt für seine leckeren Datteln und Oliven. Ca. 250.000 Dattelpalmen und um die 40.000 Olivenbäume soll es in Siwa geben. Für den Eigenbedarf werden andere Obst- und Gemüsesorten allerdings kaum noch angebaut. Gemüse und Obst wird mittlerweile aus dem Niltal importiert.

Da Siwa unter dem Meeresspiegel liegt, gelangt Wasser durch artesischen Druck von alleine an die Oberfläche, wo es als Trinkwasser oder zum Bewässern der Felder verwendet wird. Wie in den anderen Oasen auch, regnet es in Siwa so gut wie nie, daher handelt es sich bei diesem Wasser um fossiles Wasser.